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Von Öl auf Erdgas wechseln – lohnt es sich?

Von Nina Grimmeiß
Handwerker in roter Kleidung montiert Wandheizung mit mehreren Kupferrohren und Werkzeug
Montage einer Gastherme durch einen Fachmann – doch wie sinnvoll ist Gas heute noch?

Einzelne Eigentümer erwägen auch heute noch den Umstieg von Öl auf Gas – meist aus Unwissenheit über bessere Alternativen. Denn für den Wechsel von Öl- von Gasheizung erhalten Sie keine Förderung mehr. Wie sinnvoll ist der Schritt von Öl auf Gas also heute noch?

In diesem Artikel beleuchten wir, ob sich der Umstieg auf Erdgas lohnt, welche Vor- und Nachteile es gibt und warum es dafür keine staatliche Förderung mehr gibt. Außerdem zeigen wir Ihnen klimafreundlichere Alternativen – inklusive attraktiver Fördermöglichkeiten


Inhalte auf dieser Seite


    Das Wichtigste in Kürze

    • Keine Förderung für den Umstieg von Öl auf Gas
    • Erdgas wird nicht mehr als nachhaltiger Energieträger angesehen
    • Staatliche Förderung nur noch für Heizsysteme mit erneuerbaren Energien
    • Förderung bis zu 70 % für Wärmepumpe oder Pelletheizung möglich

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    Kann man eine Ölheizung auf Gas umstellen?

    Mann mit blauer Kappe prüft die Elektronik einer geöffneten Gastherme im Wohnraum
    Ein Elektriker überprüft die Elektronik einer Gastherme bei geöffneter Verkleidung

    Technisch ist der Wechsel von einer Ölheizung auf eine Gasheizung grundsätzlich möglich. Dabei wird der alte Heizkessel ausgebaut und durch ein Gas-Brennwertgerät ersetzt. Voraussetzung ist, dass ein Gasanschluss vorhanden ist oder hergestellt werden kann. Das kann – je nach Lage des Gebäudes – mit erheblichen Zusatzkosten verbunden sein.

    Außerdem muss der alte Öltank stillgelegt und oft auch ausgebaut oder gesäubert werden. Insgesamt ist der Aufwand also nicht zu unterschätzen. Auch ökologisch und wirtschaftlich lohnt sich der Wechsel kaum noch. Mehr dazu im nächsten Kapitel.


    Wechsel von Öl auf Erdgas sinnvoll?

    Noch vor wenigen Jahren war der Wechsel von einer Ölheizung auf eine moderne Gasheizung für viele Hausbesitzer eine sinnvolle Option. Gas galt als kostengünstiger, komfortabler und weniger klimaschädlich als Heizöl. Doch in Zeiten der Energiewende und steigender Umweltanforderungen stellt sich die Frage: Ist das noch zeitgemäß?

    Die klare Antwort: nein. Erdgas ist ein fossiler Energieträger, der bereits seit 2020 nicht mehr gefördert wird. Der Grund dafür ist einfach: Die Bundesregierung verfolgt das Ziel, Deutschland bis 2045 klimaneutral zu machen. Fossile Energieträger wie Gas stehen diesem Ziel entgegen. Denn Erdgas verursacht CO₂-Emissionen, ist endlich verfügbar und birgt Risiken für die Energieversorgung.

    Zudem wird Erdgas zunehmend als unsicherer Energieträger wahrgenommen – nicht zuletzt durch geopolitische Abhängigkeiten und Lieferengpässe. Auch Methanemissionen beim Transport und der Förderung wirken sich negativ aufs Klima aus.

    Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) werden nur noch Heizsysteme unterstützt, die erneuerbare Energien einbinden. Damit soll der Ausstieg aus fossilen Energien beschleunigt werden.


    Förderung Gasheizung 2025 – was ist noch möglich?

    Auch wenn reine Gasheizungen nicht mehr förderfähig sind, gibt es unter bestimmten Voraussetzungen noch Einzelfälle, in denen indirekt Förderung möglich ist.

    Gas-Hybridheizungen

    2025 werden lediglich Gas-Hybridheizungen (z. B. Gas-Brennwert + Solarthermie oder + Wärmepumpe) mit erneuerbaren Komponenten gefördert. Hier wird jedoch nur der erneuerbare Anteil gefördert: z. B. die Solarthermieanlage, die Wärmepumpe, ggf. zugehörige Speicher oder Steuerung.

    Wichtig: Der erneuerbare Anteil muss mindestens 65 Prozent der Heizlast decken, damit die Heizungsförderung möglich ist.

    Heizungsoptimierung

    Wenn Sie Ihre Gasheizung nicht austauschen möchten, sondern optimieren möchten, können Sie dafür weiterhin Förderung erhalten.

    Zu den typischen Maßnahmen zählen:

    • der Austausch veralteter Heizungspumpen
    • ein hydraulischer Abgleich der Anlage
    • die Dämmung ungedämmter Heizungsrohre
    • der Einbau moderner Mess-, Steuer- und Regelungstechnik
    • die Nachrüstung einer Flächenheizung wie etwa einer Fußbodenheizung

    Die Förderung erfolgt im Rahmen der BEG EM mit 15 Prozent Zuschuss auf die förderfähigen Ausgaben. Wer zusätzlich einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) nutzt, kann den Zuschuss um weitere 5 Prozent erhöhen – insgesamt also bis zu 20 Prozent.

    Alternativ besteht die Möglichkeit, die Ausgaben steuerlich geltend zu machen – mit einem Steuerbonus von 20 Prozent, verteilt über drei Jahre.


    Kosten für einen Gasanschluss

    Wenn noch kein Gasanschluss vorhanden ist, verursacht die Umstellung Zusatzkosten. Je nach Region und Abstand zur Versorgungsleitung liegen die Netzanschlusskosten zwischen etwa 1.000 und 2.500 Euro. Weitere Anbieter nennen Pauschalen ab rund 2.300 bis 3.700 Euro für private Anschlüsse, abhängig von Gelände und Leitungsführung. Dazu kommen 1.000 bis 2.000 Euro für Leitungen und Armaturen im Haus (z. B. Gaszähler, Steigleitungen). 

    Hinzu kommt häufig die Stilllegung oder der Rückbau des Öltanks – zusammen kann sich die Umstellung schnell auf über 7.000 bis 10.000 Euro summieren. Für eine verlässliche Einschätzung empfiehlt sich ein individuelles Angebot vom Netzbetreiber und Installateur.


    Alternativen zur Gasheizung – diese Optionen werden gefördert

    Der Einbau moderner, umweltfreundlicher Heizungen wird vom Staat unterstützt. Dabei muss es sich um ein System auf Basis erneuerbarer Energien handeln. Je nach Heizungsart, Haushaltseinkommen und Ausgangslage sind Förderungen von 30 bis 70 Prozent der Investitionskosten möglich. Diese liegen bei maximal 30.000 Euro. Hier die wichtigsten Optionen im Überblick:

    Wärmepumpe

    Wärmepumpen nutzen Umweltenergie aus Luft, Erdreich oder Grundwasser und gelten als besonders zukunftssicher. Sie arbeiten besonders effizient in gut gedämmten Gebäuden, lassen sich mit PV-Anlagen kombinieren und werden hoch gefördert.

    Förderung:

    • 30 % Basisförderung
    • + 20 % Klimageschwindigkeitsbonus, wenn eine alte fossile Heizung ersetzt wird
    • + 30 % Einkommensbonus bei bis zu 40.000 € Jahreseinkommen
    • + 5 % Effizienzbonus bei Nutzung natürlicher Kältemittel

    Maximal möglich: 70 % Förderung

    Pelletheizung

    Biomasseheizungen bzw. Pelletheizungen sind eine CO₂-neutrale Alternative zur Gasheizung. Sie nutzen Holzpresslinge aus nachwachsenden Rohstoffen und ermöglichen weitgehend klimaneutrales Heizen.

    Förderung:

    • 30 % Basisförderung
    • + 20 % Klimageschwindigkeitsbonus
    • + 30 % Einkommensbonus

    Maximal möglich: 70 % Förderung

    + 2.500 € Emissionsminderungszuschlag, bei besonders niedrigen Feinstaubwerten (≤ 2,5 mg/m³ bei 13 % O₂)

    Fernwärme

    Ein Anschluss an ein nachweislich erneuerbares Fernwärmenetz wird ebenfalls gefördert – insbesondere in städtischen Gebieten mit vorhandener Infrastruktur.

    Förderung:

    • 30 % Basisförderung
    • + 20 % Klimageschwindigkeitsbonus
    • + 30 % Einkommensbonus

    Maximal möglich: 70 % Förderung

    Solarthermie

    Solarthermieanlagen unterstützen die Heizung oder Warmwasserbereitung mit Sonnenenergie. Sie eignen sich besonders gut zur Kombination mit bestehenden oder neuen Heizsystemen.

    Förderung:

    • 30 % Basisförderung
    • + 20 % Klimageschwindigkeitsbonus
    • + 30 % Einkommensbonus

    Maximal möglich: 70 % Förderung


    CO₂-Einsparungen bei Alternativen im Vergleich

    Eine Gasheizung stößt pro Kilowattstunde (kWh) etwa 201 Gramm Kohlendioxid (CO₂) aus. Bei einem typischen Heizwärmebedarf von 20.000 kWh pro Jahr ergibt sich für ein Einfamilienhaus ein CO₂-Ausstoß von etwa 4 Tonnen jährlich.

    Zum Vergleich: Eine Wärmepumpe benötigt durch ihre hohe Effizienz deutlich weniger Strom, um dieselbe Wärmemenge bereitzustellen. Selbst beim heutigen Strommix verursacht sie nur etwa 2 bis 3 Tonnen CO₂ pro Jahr. Wird sie mit Ökostrom oder einer Photovoltaikanlage betrieben, sinkt der CO₂-Ausstoß sogar auf unter eine Tonne.

    Noch besser schneidet eine Pelletheizung ab: Sie verursacht bilanziell nur etwa 0,7 Tonnen CO₂ pro Jahr, da bei der Verbrennung von Holzpellets nur so viel Kohlendioxid freigesetzt wird, wie zuvor im Holz gebunden war. In vielen CO₂-Bilanzen gilt sie daher sogar als nahezu klimaneutral.


    Fazit: Warum der Umstieg auf Gas keine gute Idee ist

    Der Wechsel von Öl auf Gas bringt Ihnen heute keine Vorteile mehr. Weder die Umwelt noch Ihr Geldbeutel profitieren. Stattdessen bieten moderne Heizsysteme mit erneuerbaren Energien langfristige Einsparungen und werden vom Staat umfassend gefördert.

    Die Experten von RENEWA helfen Ihnen dabei, die beste Alternative zu finden und umzusetzen. Wenden Sie sich gerne an uns für ein kostenloses Erstgespräch.


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    FAQ

    Kann man eine Ölheizung auf Gas umstellen?


    Wird ein Wechsel von Ölheizung auf Gas noch gefördert?


    Welche Heizungen werden heute gefördert?



    Zur Autorin: Nina Grimmeiß

    RENEWA Autorin Nina Grimmeiß

    Nina Grimmeiß hat Kommunikationswissenschaft studiert und ist seit 2023 bei RENEWA. Sie bereitet komplexe Themen rund um Klimaschutz, erneuerbare Energien und energetische Sanierungen verständlich auf. 

    Durch den engen Austausch mit unseren Fachexperten liefert sie fundiertes Wissen, um Leserinnen und Leser für nachhaltige Energielösungen für den Gebäudesektor zu gewinnen. Hier gelangen Sie zu Ninas LinkedIn Profil.


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