Energieberatung: Kosten, Finanzierung & Fördermöglichkeiten
Eine Energieberatung ist der Schlüssel, um herauszufinden, welche Sanierungsmaßnahmen für Ihr Haus sinnvoll sind. Sie ist aber auch essenziell, um Förderung für die Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen zu erhalten.
Doch wie viel kostet eine Energieberatung und wer trägt diese Kosten? In diesem Artikel geben wir Ihnen einen Überblick über die anfallenden Kosten und die verschiedenen Fördermöglichkeiten, die Sie in Anspruch nehmen können.
Wann ist eine Energieberatung sinnvoll?
Ein Energieberater ist immer dann wichtig, wenn Sie ein Haus sanieren möchten. Eine Energieberatung brauchen Sie in erster Linie dann, wenn Sie für eine Sanierungsmaßnahme, aber auch für einen Neubau, Förderung erhalten wollen.
Zudem berät Sie ein Energieberater, welche Maßnahmen Sinn machen, wo das größte Einsparpotenzial liegt und in welcher Reihenfolge die Maßnahmen umzusetzen sind.
Bei Energieberaterleistungen ist zu unterscheiden zwischen:
Energieberatung, bei der Ihnen gleichzeitig ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) erstellt wird, der Maßnahmen zur energetischen Sanierung vorschlägt, um die Energieeffizienz zu verbessern und langfristig Kosten zu sparen.
Fachplanung und Baubegleitung, also die Planung und Überwachung von Bauprojekten, um sicherzustellen, dass die Arbeiten fachgerecht und gemäß den Anforderungen durchgeführt werden.
Wann ist ein Energieberater Pflicht?
Wenn Sie eine Förderung für Ihre Sanierung in Anspruch nehmen möchten, ist eine Energieberatung in den allermeisten Fällen Pflicht.
Für die Förderung der meisten Einzelmaßnahmen über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ist die Fachplanung und Baubegleitung vorgeschrieben. Zu den Einzelmaßnahmen zählen u. a. Sanierungsmaßnahmen an der Gebäudehülle (Dämmung von Fassade, Dach und Keller, Fenster und Türen sowie sommerlicher Wärmeschutz) sowie Anlagentechnik (Lüftung und Smart Home). Der Heizungstausch ist ausgenommen.
Für die Kredite KfW 261 und KfW 297 – also für effiziente Komplettsanierung und Neubauten – benötigen Sie ebenfalls eine Fachberatung und Baubegleitung.
Die Beratung durch einen Energieeffizienz-Experten inkl. iSFP benötigen Sie dann, wenn Sie für eine vom BAFA geförderte Einzelmaßnahme (Gebäudehülle, Anlagentechnik und Heizungsoptimierung) den iSFP-Bonus von 5 Prozent in Anspruch nehmen möchten und so 20 statt 15 Prozent Gesamtförderung erhalten.
Doch auch wenn keine Pflicht einer Energieberatung besteht, ist diese sinnvoll. Etwa dann, wenn Sie viel Energie verbrauchen und Einsparpotenziale erkennen möchten. Gerade, weil die Energieberatung in vielen Fällen gefördert wird.
Wie viel kostet ein Energieberater?
Mehrere Faktoren beeinflussen die Kosten für einen Energieberater. Darunter die Größe des Gebäudes und damit der Umfang der Analyse sowie der Beratungsumfang.
Ist ein Energieberater kostenlos?
Energieberater sind in der Regel nicht kostenlos. Kostenfreie Erstberatungen werden allerdings oft von Verbraucherzentralen der Bundesländer oder von kommunalen Energieagenturen angeboten, um einen ersten Überblick zu geben.
Die Energieberatung der Verbraucherzentralen findet per Telefon, Chat oder in den Filialen statt. Lediglich ein Termin vor Ort kann bis zu 30 Euro kosten.
Mit einer Beratung durch die Verbraucherzentrale können Sie allerdings keine Fördermittel beantragen. Diese dienen eher der ersten Orientierung. Eine zusätzliche Beratung durch einen Energieeffizienz-Experten der Energieeffizienz-Expertenliste ist unerlässlich.
Kosten einer Energieberatung mit iSFP
Für eine detaillierte Beratung, die eine umfassende energetische Analyse und einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) beinhaltet, können die Kosten zwischen 800 und 2.500 Euro liegen. Sie erhalten allerdings auch eine hohe Förderung, wodurch sich die Kosten senken lassen. Außerdem fällt auch die Förderung für die Einzelmaßnahme selbst mit einem iSFP höher aus. Der iSFP-Bonus kann bei der Umsetzung zudem mehrmals gewährt werden, sodass sich die Kosten für den iSFP sogar noch schneller amortisieren.
Kosten Baubegleitung
Die Kosten für eine Baubegleitung lässt sich nicht pauschal beziffern, da sie von der Maßnahme sowie vom Stundensatz des Energieberaters abhängen. Der Stundensatz beträgt etwa 100 Euro. Sie können daher etwa mit 1.500 bis 5.000 Euro rechnen. Auch für die Kosten einer Baubegleitung stehen Fördermittel zur Verfügung.
Kosten Energieberater: Förderung
Es gibt Förderungen für Energieberater, um die Kosten für Energieberaterleistungen reduzieren. Dabei gibt es zwei verschiedene Förderprogramme:
- Förderung für Energieberatung für Wohngebäude: Ausstellung eines iSFP für BAFA Einzelmaßnahmen (freiwillig)
- Förderung für Fachplanung und Baubegleitung für Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle, Anlagentechnik (außer Heizung) und Heizungsoptimierung sowie Kreditförderungen der KfW (verpflichtend)
Förderung Energieberatung für Wohngebäude (EBW) mit iSFP
Bei einer Energieberatung für Wohngebäude (EBW), bei der Ihnen auch immer ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) ausgestellt wird, erhalten Sie vom BAFA 50 Prozent der Kosten zurück. Für Ein- und Zweifamilienhäuser beträgt die Förderung maximal 650 Euro, für größere Wohngebäude maximal 850 Euro.
Förderung Energetische Fachplanung und Baubegleitung
Möchten Sie eine Einzelmaßnahme sanieren, werden die Kosten hierfür vom BAFA gefördert. Ebenso fördert das BAFA die für eine Einzelmaßnahme verpflichtende Fachplanung und Baubegleitung. Der Fördersatz beträgt 50 Prozent der förderfähigen Ausgaben. Es werden maximal 5.000 Euro pro Vorhaben im Ein- oder Zweifamilienhaus und maximal 2.000 Euro pro Wohneinheit in einem Mehrfamilienhaus gefördert.
Bei einer Komplettsanierung oder Neubau eines Effizienzhauses fördert das KfW die Fachplanung und Baubegleitung. Diese ist Pflicht, um die Förderung KfW 261 für Komplettsanierungen und KfW 297 für effiziente Neubauten zu erhalten. Sie erhalten einen Zuschuss in Höhe von 50 Prozent der Kosten, max. 5.000 Euro pro Vorhaben.
Förderung Energieberatung beim Heizungstausch
Die Förderung für den Heizungstausch als Einzelmaßnahme wird von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) übernommen. Die Kosten für die Fachplanung werden als Umfeldmaßnahme mit gefördert. Somit gilt der gleiche Fördersatz wie für die Heizung, also maximal 70 Prozent der förderfähigen Kosten. Dabei gilt für die Heizung plus Umfeldmaßnahmen die Höchstsumme von 30.000 Euro pro Wohneinheit.
Die Förderung für Energieberatung erhalten Sie nur dann, wenn die Kosten der Heizung plus Energieberatung die förderfähigen Kosten der Heizung von 30.000 Euro nicht übersteigen. Aber auch innerhalb dieser 30.000 Euro können nur 5.000 Euro für die Energieberatung angerechnet werden.
Fazit: Einsparpotenziale gleichen Energieberater Kosten aus
Eine Energieberatung kann langfristig erhebliche Einsparungen bei den Energiekosten ermöglichen. Durch die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen kann der Energieverbrauch deutlich reduziert werden. Oft amortisieren sich die Kosten für die Beratung innerhalb weniger Jahre durch die erzielten Einsparungen.
Auch durch Förderungen lassen sich die Kosten des Energieberaters reduzieren. Ziehen Sie daher die Vorteile einer Energieberatung in Betracht, um langfristig Energiekosten zu sparen und die Energieeffizienz Ihres Gebäudes zu verbessern.