Hydraulischer Abgleich der Fußbodenheizung: Alles, was Sie darüber wissen müssen
Ein hydraulischer Abgleich Ihrer Fußbodenheizung sorgt für eine gleichmäßige Wärmeverteilung, spart auf lange Sicht Energiekosten und erhöht den Wohnkomfort.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie der Abgleich bei uns funktioniert, wann und wie oft er durchgeführt werden sollte und welche Kosten auf Sie zukommen. Außerdem zählen wir die vorhandenen Fördermöglichkeiten auf und geben Ihnen nützliche Tipps mit auf den Weg.
Was ist ein hydraulischer Abgleich bei einer Fußbodenheizung?
Der hydraulische Abgleich ist ein essenzieller Schritt, um die Effizienz wasserführender Fußbodenheizungen zu maximieren. Für elektrische Fußbodenheizungen ist dieser Prozess nicht relevant, da dort kein Wasserkreislauf existiert. Bei wasserführenden Systemen sorgt der Abgleich dafür, dass jeder Raum genau die benötigte Wärmemenge erhält, um eine gleichmäßige und komfortable Wärmeverteilung sicherzustellen. In der Praxis bedeutet das, dass wir den Heizwasserdurchfluss individuell für jeden Heizkreis einstellen, sodass die Heizungsanlage optimal arbeiten kann.
Ohne hydraulischen Abgleich kommt es häufig zu einem Ungleichgewicht: Einige Räume werden überheizt, während andere nicht ausreichend warm werden. Diese ineffiziente Wärmeverteilung führt zu höheren Heizkosten und reduziert den Wohnkomfort. Der hydraulische Abgleich löst dieses Problem und trägt gleichzeitig dazu bei, Energie zu sparen und die Lebensdauer der Heizungsanlage zu verlängern. Läuft eine Fußbodenheizung optimal, so lassen sich die Heizkosten unserer Erfahrung nach im Schnitt pro Jahr um bis zu 10 Prozent senken.
Alles zum Thema Fußbodenheizung in einem Video
Unsere Experten erklären kurz und übersichtlich alles, was Sie zum Thema Fußbodenheizung wissen müssen:
Wie funktioniert ein hydraulischer Abgleich bei Fußbodenheizungen?
Der hydraulische Abgleich einer Fußbodenheizung erfolgt durch die präzise Einstellung der Wassermengen, die durch die verschiedenen Heizkreise der Fußbodenheizung fließen. Zunächst berechnen wir den individuelle Wärmebedarf jedes Raumes. Diese Berechnung berücksichtigt verschiedene Faktoren, wie die Raumgröße, die Dämmung und die Fensterfläche.
Anhand dieser Berechnungen wird die notwendige Wassermenge für jeden Heizkreis bestimmt. Mit Hilfe von speziellen Ventilen kann bei einem manuellen hydraulischen Abgleich der Durchfluss entsprechend angepasst werden. Ein automatischer hydraulischer Abgleich nutzt hingegen sogenannte Stellantriebe, um den Durchfluss kontinuierlich zu regulieren und auf veränderte Bedingungen, wie Temperaturunterschiede oder veränderte Raumnutzung, zu reagieren. Elektrische Stellantriebe benötigen allerdings auch eine Voreinstellung und regeln sich dann erst im laufenden Betrieb selbst ein.
Für die Durchführung des Abgleichs ist spezielles Fachwissen notwendig, weshalb dieser Schritt von einem Fachbetrieb durchgeführt werden sollte.
Wann sollte der hydraulische Abgleich der Fußbodenheizung durchgeführt werden?
Wir bei RENEWA empfehlen Ihnen, einen hydraulischen Abgleich immer dann durchführen zu lassen, wenn größere Änderungen an der Heizungsanlage vorgenommen werden. Insbesondere bei der Nachrüstung einer Fußbodenheizung, die häufig in Bestandsgebäuden erfolgt, kann der hydraulische Abgleich entscheidend sein, um die volle Heizleistung der Anlage zu gewährleisten.
Auch bei spürbaren Problemen in der Wärmeverteilung, wie ungleichmäßig beheizten Räumen, oder bei einer hohen Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung ist der Abgleich dringend zu empfehlen. Zuletzt ist ein hydraulischer Abgleich der Fußbodenheizung auch dann besonders sinnvoll, wenn umfangreiche Dämmmaßnahmen durchgeführt wurden, da der Wärmebedarf des Gebäudes und der einzelnen Räume dadurch sinkt.
Wird der Abgleich nicht von Anfang an durchgeführt, arbeiten Heizungen oft ineffizient. Dies kann sowohl die Heizkosten unnötig in die Höhe treiben als auch den Wohnkomfort beeinträchtigen. Im Zuge einer Sanierung oder eines Heizungswechsels ist der hydraulische Abgleich eine sinnvolle Maßnahme, um das Beste aus der Heizungsanlage herauszuholen oder die Vorlauftemperatur zu senken.
Wenn Sie sich nicht ganz sicher sind, ob ein hydraulischer Abgleich bei Ihrer Fußbodenheizung nötig ist, wenden Sie sich gern an unsere erfahrenen Energieberater – Diese wissen, was die beste Vorgehensweise ist und wie Sie dabei möglichst viel sparen können.
Wie oft hydraulischen Abgleich bei einer Fußbodenheizung durchführen?
Der hydraulische Abgleich muss grundsätzlich nur einmal durchgeführt werden, sofern danach keine größeren Veränderungen an der Heizungsanlage oder am Gebäude vorgenommen werden. Das bedeutet, dass nach der erstmaligen Durchführung der Abgleich nur dann wiederholt werden muss, wenn etwa zusätzliche Heizkreise installiert werden, eine umfassende Modernisierung erfolgt oder eine deutliche Veränderung des Wärmebedarfs in einzelnen Räumen festgestellt wird.
Was kostet ein hydraulischer Abgleich der Fußbodenheizung?
Wie die Kosten einer Fußbodenheizung von vielen verschiedenen Faktoren abhängen, so können auch die Kosten für den hydraulischen Abgleich einer Fußbodenheizung je nach Größe der Heizungsanlage und Komplexität der Arbeit variieren. In der Regel liegen die Kosten für einen Abgleich zwischen 500 und 1.800 Euro. Diese Spanne ergibt sich aus der Anzahl der Heizkreise und dem Aufwand, den der Fachbetrieb betreiben muss, um den Abgleich durchzuführen. In einem typischen Einfamilienhaus könnte der Abgleich so beispielsweise etwa zwischen 650 und 900 Euro kosten. Sollte es notwendig sein, dass die Pumpe ersetzt wird oder die Fußbodenheizung durchgespült wird, können die Kosten auch darüber liegen.
Es gibt jedoch Möglichkeiten, die Kosten zu reduzieren: Förderungen, wie die der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), bieten finanzielle Unterstützung für den hydraulischen Abgleich.
Förderung: Hydraulischer Abgleich der Fußbodenheizung durch das BAFA
Das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) fördert den hydraulischen Abgleich im Rahmen der Heizungsoptimierung (BEG – Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) mit 15 Prozent der Kosten. Im Rahmen eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) kann die Förderung sogar 20 Prozent betragen.
Die Förderung kann über das Online-Portal des BAFA beantragt werden. Alternativ hilft Ihnen RENEWA auch gerne bei der Antragstellung und berät Sie zu den verfügbaren Förderungen für Ihr Sanierungsvorhaben.
Voraussetzungen
Um die Förderung in Anspruch nehmen zu können, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Dazu gehören die Durchführung des Abgleichs durch einen Fachbetrieb sowie eine detaillierte Dokumentation der Maßnahme. Des Weiteren muss zunächst das Angebot eines Fachbetriebs angenommen worden sein, bevor der Antrag auf Förderung gestellt werden kann. Das Angebot muss eine auflösende oder aufschiebende Bedingung enthalten. Diese besagt, dass die Gültigkeit des Angebots von der Zusage der Förderung abhängt.
Der hydraulische Abgleich ist bei Förderprogrammen wie BAFA BEG EM (Einzelmaßnahmen) und KfW 261 (Förderkredit Effizienzhaus) eine zwingende Voraussetzung. Innerhalb der Förderprogramme kann die Umsetzung des hydraulischen Abgleichs selbst als notwendige Nebenarbeit mit gefördert werden.
Regionale Sonderförderung
In Hamburg gibt es sogar noch ein zusätzliches Förderprogramm, welches sich speziell auf den hydraulischen Abgleich bezieht. Unter dem Begriff "Geringinvestive Maßnahmen" fördert die IFB (Hamburgische Investitions- und Förderbank) Zuschüsse für hydraulische Abgleiche und weitere Maßnahmen im Heizkreislauf und an den Wärmeverteilungselementen. Die Förderung beläuft sich auf 15 % der maximal förderfähigen Kosten von 20.000 Euro – also maximal 3.000 Euro.
Tipp: Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, inwiefern der Einbau einer Fußbodenheizung selbst vom Staat gefördert wird, empfehlen wir Ihnen unseren Artikel zum Thema "Fußbodenheizung Förderung".
Ablauf des hydraulischen Abgleichs bei einer Fußbodenheizung
Beim hydraulischen Abgleich gibt es die sogenannten Verfahren A und Verfahren B: Verfahren A ist ein tabellarisches Verfahren, um geschätzte Einstellwerte zu erhalten. Allerdings ist dieses Verfahren aktuell nicht mehr vom Fördergeber zugelassen, weshalb wir strikt nach Verfahren B arbeiten.
Der Ablauf eines hydraulischen Abgleichs nach Verfahren B gliedert sich bei RENEWA in mehrere Schritte:
1. Wärmebedarfsberechnung: Zunächst wird der individuelle Wärmebedarf für jeden Raum berechnet. Dies erfolgt auf Grundlage der Raumgröße, Dämmung und weiteren Einflussfaktoren.
2. Einstellung der Ventile: Anhand der Berechnungen werden die Ventile an den Heizkreisen der Fußbodenheizung so eingestellt, dass jeder Raum genau die richtige Menge an Heizwasser erhält.
3. Überprüfung und Feinjustierung: Nach der Erstjustierung wird die Anlage über einen bestimmten Zeitraum hinweg überprüft, um sicherzustellen, dass die Einstellungen korrekt sind. Falls notwendig, erfolgen Nachjustierungen.
4. Dokumentation: Zum Abschluss wird der gesamte Prozess dokumentiert, um eine spätere Überprüfung oder Anpassung zu erleichtern.
In der Regel dauert der hydraulische Abgleich bei einer Fußbodenheizung zwischen einem halben und einem ganzen Tag, abhängig von der Größe des Gebäudes und der Anzahl der Heizkreise. Für die Datenaufnahme und anschließende Umsetzung der Maßnahme ist in der Regel eine Person aus unserer Energieberatung ausreichend.
Kann der hydraulische Abgleich der Fußbodenheizung selbst durchgeführt werden?
Grundsätzlich ist der hydraulische Abgleich eine technische Aufgabe, die Fachwissen erfordert. Zwar gibt es online Anleitungen und Tools, die es Hausbesitzern ermöglichen, den Abgleich selbst durchzuführen, allerdings ist davon abzuraten. Zunächst ist die nötige Recherche mit einem hohen Aufwand verbunden, des Weiteren kann ein unsachgemäß durchgeführter Abgleich schnell zu Problemen führen und die Effizienz der Heizungsanlage mindern.
Da auch Fördermittel an die professionelle Durchführung durch einen Fachbetrieb gebunden sind, lohnt es sich, die Arbeit einem Heizungsfachmann zu überlassen.
Fazit: Warum ist der hydraulische Abgleich bei der Fußbodenheizung so wichtig?
Der hydraulische Abgleich ist eine zentrale Maßnahme, um die Effizienz Ihrer Fußbodenheizung zu maximieren und Heizkosten zu sparen. Er sorgt für eine gleichmäßige Wärmeverteilung, steigert den Wohnkomfort und reduziert den Energieverbrauch. Auch wenn die Kosten für den Abgleich zunächst hoch erscheinen mögen, amortisiert sich die Investition schnell durch die Einsparungen bei den Heizkosten. Zudem können durch staatliche Förderungen die Kosten weiter gesenkt werden.
Hausbesitzer sollten daher nicht zögern, den hydraulischen Abgleich professionell durchführen zu lassen – sei es bei einer Neuinstallation oder als Maßnahme zur Optimierung bestehender Heizungsanlagen.
Wenden Sie sich dafür gern an die Energieberater bei RENEWA und wählen Sie die komfortable Vor-Ort-Beratung – Wir stehen Ihnen mit unserer langjährigen Erfahrung gern zur Seite und vermitteln auch gleich die passenden Handwerker für Ihr Anliegen.