WDVS (Wärmedämmverbundsystem): Aufbau, Materialien & Vorteile

Ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) sorgt für eine effektive Dämmung der Außenwände und hilft, Heizkosten zu senken. Doch wie funktioniert ein WDVS genau, welche Materialien gibt es, wie viel kostet es und wann lohnt sich die Investition?
In diesem Artikel erklären die Experten von RENEWA, wie ein WDVS aufgebaut ist, welche Dämmstoffe am besten geeignet sind und welche Vorteile es für Ihre Immobilie bietet. Jetzt informieren!
Das Wichtigste im Überblick
- Definition & Funktion: Ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) ist eine Außendämmung, die direkt auf die Fassade aufgebracht wird, um Wärmeverluste zu reduzieren und die Energieeffizienz zu verbessern.
- Einsatzbereiche: Besonders geeignet für Neubauten und sanierte Altbauten mit verputzten Außenwänden. Weniger sinnvoll bei denkmalgeschützten Gebäuden oder Fachwerkhäusern.
- Aufbau: Besteht aus Dämmmaterial (z. B. EPS, Mineralwolle), Kleber, Armierungsputz und einer abschließenden Schutzschicht wie Putz oder Fassadenverkleidung.
- Dämmstoffe: Verschiedene Materialien mit unterschiedlichen Eigenschaften, z. B. günstiges EPS, feuchtigkeitsresistentes XPS, nicht brennbare Mineralwolle oder nachhaltige Holzfaserplatten.
Was ist ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS)?

Ein WDVS (Wärmedämmverbundsystem) ist eine Außenwanddämmung, die an der Außenseite eines Gebäudes angebracht wird, um die Energieeffizienz zu verbessern und den Wärmeverlust zu reduzieren.
Im Gegensatz zu anderen Dämmmethoden, wie der Kerndämmung oder Vorhangfassade, wird das Wärmedämmverbundsystem (WDVS) direkt auf die Außenwand aufgebracht, ohne zusätzliche Schichten wie Luftspalten oder Tragwände zu benötigen. Dadurch bildet es eine einlagige, äußere Dämmschicht, die sowohl wärmeisolierend als auch schützend wirkt, ohne zusätzliche Wandkonstruktionen zu benötigen.
Wann eignet sich das WDVS?
WDVS werden sowohl im Neubau als auch bei Altbausanierungen eingesetzt, um die Energieeffizienz von Gebäuden zu verbessern. Besonders geeignet ist das WDVS, wenn die Fassade ohnehin verputzt oder verkleidet werden soll und optisch kein Unterschied zu erkennen ist.
Ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) ist besonders für großflächige Fassaden von Mehrfamilienhäusern geeignet. Da diese Gebäude meist ohnehin verputzte Außenwände haben, verändert eine nachträgliche Dämmung die Optik kaum. Zudem lassen sich durch die flächige Verarbeitung die Kosten pro Quadratmeter senken.
Auch Gebäude mit einschaligen Außenwänden oder Wänden mit Vormauerschale eignen sich gut für das WDVS.
Für denkmalgeschützte Gebäude, Fachwerkhäuser oder Fassaden mit besonderen architektonischen Merkmalen ist ein WDVS hingegen nicht die beste Wahl. In solchen Fällen kommen alternative Dämmmethoden wie Einblasdämmung oder Innendämmung in Betracht. Falls eine Dämmung an der Außenwand nicht möglich ist, gibt es immer noch viele andere Einsparpotenziale im Gebäude, um den Energieverbrauch zu reduzieren.
Aufbau eines WDVS
Ein WDVS besteht aus mehreren Schichten:
- Dämmmaterial: Häufig werden Polystyrolplatten (EPS), Mineralwolle oder andere Dämmstoffe verwendet.
- Kleber: Ein spezieller Kleber dient dazu, die Dämmplatten an die Fassade zu befestigen.
- Armierungsputz: Dieser Putz schützt die Dämmplatten vor mechanischen Schäden und sorgt für eine stabile Verbindung der verschiedenen Schichten.
- Endputz oder Fassadenverkleidung: Eine abschließende Putz- oder Beschichtungsschicht schützt das System vor Witterungseinflüssen und gibt der Fassade ihr endgültiges Aussehen.
Anbringung eines WDVS
Ein WDVS kann auf unterschiedliche Weisen befestigt werden. Am günstigsten ist die Verklebung von Polystyrol-Hartschaumplatten auf der Fassade. Dafür wird Klebeschaum oder Klebemörtel auf die Fassade aufgetragen und anschließend die Dämmplatten verklebt.
Überschreitet das Gesamtgewicht des Wärmedämmverbundsystems 10 kg/m² oder wird eine Steinwolledämmung verwendet, werden die Dämmplatten nicht nur verklebt, sondern zusätzlich verdübelt. Diese Kombination aus Verklebung und Verdübelung empfiehlt sich insbesondere bei Altbauten, deren Untergrundbeschaffenheit unklar ist. Bei stark unebenen Fassaden kommt hingegen meist eine Montage auf Schienen zum Einsatz, die für eine stabile und gleichmäßige Befestigung sorgen.
Aufdopplung
Ältere Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) mit einer Dämmstärke von bis zu 12 cm gelten heute als nicht mehr ausreichend, um die aktuellen energetischen Anforderungen zu erfüllen. Ein vollständiger Rückbau und die Installation eines neuen Systems sind jedoch kostspielig und mit hohem Aufwand verbunden. Eine Aufdopplung bietet hier eine wirtschaftliche Alternative: Statt das alte WDVS zu entfernen, wird eine zusätzliche Dämmschicht aufgebracht, um die Wärmedämmung zu verbessern.
Bei der Aufdopplung erfolgt die Befestigung des neuen Dämmsystems meist durch eine Kombination aus Verklebung und Verdübelung, um eine sichere Verbindung zur bestehenden Fassade zu gewährleisten. Dadurch lassen sich nicht nur Abriss- und Entsorgungskosten einsparen, sondern auch Schmutz und Lärm während der Sanierung reduzieren. In vielen Fällen kann so mit vergleichsweise geringem Aufwand eine spürbare Verbesserung des Wärmeschutzes erreicht werden.
Welche Dämmstoffe gibt es für WDVS?
Für ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) stehen verschiedene Dämmstoffe zur Verfügung, die sich in Dämmleistung, Brandschutz, Ökobilanz und Kosten unterscheiden. Die wichtigsten Materialien sind:
Expandiertes Polystyrol (EPS, Styropor)
EPS ist die am häufigsten verwendete Variante, da sie eine gute Wärmedämmung bietet, leicht zu verarbeiten ist und vergleichsweise günstig hergestellt werden kann. Allerdings ist EPS brennbar, wenn auch mit Flammschutzmitteln versehen, und weniger umweltfreundlich als andere Alternativen. Zudem weist es eine geringere Diffusionsoffenheit auf, sodass Feuchtigkeit schlechter entweichen kann.
Extrudiertes Polystyrol (XPS)
XPS ist druckfester und unempfindlicher gegenüber Feuchtigkeit als EPS, weshalb es sich besonders für die Sockeldämmung eignet. Da es eine geschlossene Zellstruktur besitzt, nimmt es nahezu kein Wasser auf. Diese Eigenschaften machen es ideal für Bereiche, die stärkeren Belastungen oder Feuchtigkeit ausgesetzt sind. Allerdings ist XPS teurer als EPS und ebenfalls nicht besonders umweltfreundlich.
Mineralwolle (Steinwolle, Glaswolle)
Mineralwolle gehört zu den nicht brennbaren Dämmstoffen und bietet somit einen hervorragenden Brandschutz. Zudem ist sie diffusionsoffen, sodass Feuchtigkeit problemlos entweichen kann, und sorgt für eine gute Schallisolierung. Aufgrund ihres höheren Gewichts und der staubigen Verarbeitung ist sie jedoch aufwendiger anzubringen als EPS oder XPS.
Resol-Hartschaum
Dieser Hochleistungsdämmstoff zeichnet sich durch eine besonders niedrige Wärmeleitfähigkeit aus, sodass bereits dünne Dämmschichten eine hohe Dämmwirkung erzielen. Das macht Resol-Hartschaum besonders für Fassaden mit begrenztem Platzangebot attraktiv. Allerdings ist dieses Material vergleichsweise teuer und empfindlicher bei der Verarbeitung.
Holzfaserplatten
Wer Wert auf Nachhaltigkeit legt, findet in Holzfaserplatten eine umweltfreundliche Alternative. Sie regulieren Feuchtigkeit auf natürliche Weise, bieten einen ausgezeichneten sommerlichen Hitzeschutz und verbessern das Raumklima. Ihr Nachteil liegt in den höheren Kosten sowie im höheren Gewicht, das eine stabilere Befestigung erforderlich macht.
Kalziumsilikatplatten
Dieser mineralische Dämmstoff eignet sich besonders gut für feuchteanfällige Wände, da er Feuchtigkeit aufnimmt und wieder abgibt, wodurch Schimmelbildung vermieden wird. Kalziumsilikatplatten sind nicht brennbar, jedoch weniger effizient in der Wärmedämmung als EPS oder Mineralwolle und zudem teurer in der Anschaffung.
Die Wahl des richtigen Dämmstoffs hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Budget, Brandschutzanforderungen, Feuchtigkeitsverhalten und Nachhaltigkeitsaspekte. Während EPS und XPS besonders kostengünstige Lösungen darstellen, bieten Mineralwolle und ökologische Dämmstoffe Vorteile in Bezug auf Brandschutz und Raumklima.
Material | Wärmeleitfähigkeitsstufe in W/(m²K) | Brandschutzklasse | Materialkosten pro m² |
---|---|---|---|
Expandiertes Polystyrol (EPS, Styropor) | 032 - 040 | B1 schwer entflammbar | ca. 17 € |
Extrudiertes Polystrol (XPS) | 030 - 040 | B1 schwer entflammbar | ca. 25 € |
Mineralwolle (Stein-/Glaswolle) | 035 - 040 | A1 nicht brennbar | ca. 22 € |
Resol Hartschaum | 022 - 025 | B1 schwer entflammbar | ca. 66 € |
Polyrethan | 023 - 030 | B1 schwer entflammbar | ca. 33 € |
Holzfaser | 045 | B1 schwer entflammbar | ca. 55 € |
Kalziumsilikat | 045 - 065 | A1 nicht brennbar | ca. 50 € |
Einordnung der Werte
Die Wärmeleitfähigkeitsstufe (WLS) gibt an, wie gut ein Material Wärme leitet. Sie wird in Watt pro Meter und Kelvin (W/m·K) angegeben. Je niedriger der Wert, desto besser dämmt das Material, da weniger Wärme hindurchgeht.
- Niedrige Werte (z. B. 022 – 030 W/m·K) → Sehr gute Dämmleistung (z. B. Resol-Hartschaum, Polyurethan)
- Mittlere Werte (z. B. 032 – 040 W/m·K) → Gute Dämmleistung (z. B. EPS, Mineralwolle)
- Höhere Werte (z. B. 045 – 065 W/m·K) → Schwächere Dämmleistung (z. B. Holzfaser, Kalziumsilikat)
Vorteile und Nachteile von WDVS
Vorteile eines WDVS: Darum lohnt es sich
Ein WDVS bietet zahlreiche Vorteile. Durch die effektive Dämmung lassen sich Heizkosten langfristig senken, was nicht nur dem eigenen Geldbeutel, sondern auch der Umwelt zugutekommt. Zudem sorgt die außenliegende Dämmung für eine gleichmäßige Temperaturverteilung in den Innenräumen, wodurch das Wohnklima verbessert wird.
Ein weiterer Vorteil ist der Schutz der Bausubstanz: Durch die reduzierte Temperaturschwankung werden Risse in der Fassade minimiert und die Haltbarkeit der Außenwand erhöht. Darüber hinaus kann eine WDVS-Dämmung den Wert einer Immobilie steigern, da sie die Energieeffizienz verbessert und das Gebäude optisch aufwertet.
Nachteile von WDVS: Wann lohnt es sich nicht?
Obwohl ein WDVS viele Vorteile bietet, gibt es auch einige Nachteile. Die hohen Anschaffungskosten können abschreckend wirken, insbesondere wenn keine staatlichen Fördermittel genutzt werden. Zudem kann es bei unsachgemäßer Montage zu Feuchtigkeitsproblemen kommen, da die Dämmung den Feuchtigkeitsaustausch der Fassade beeinflusst.
In einigen Fällen kann ein WDVS auch optische Einschränkungen mit sich bringen, wenn beispielsweise ein bestimmtes Fassadenmaterial gewünscht ist, das sich nicht mit der Dämmung kombinieren lässt.
Vorteile und Nachteile im Überblick
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Weniger Energieverbrauch und sinkende Heizkosten | Hohe Anschaffungskosten bei Altbauten |
Weniger CO2-Ausstoß | Risiko von Feuchtigkeitsproblemen bei unsachgemäßer Montage |
Verbesserung des Wohnklimas durch gleichmäßige Temperaturen | Nicht immer die beste Lösung für denkmalgeschützte Gebäude |
Schutz der Bausubstanz | |
Bei Altbauten bleibt der Wohnraum durch Außdendämmung erhalten | |
Wertsteigerung der Immobilie durch höhere Energieeffizienz |
Kosten für ein WDVS
Die Kosten für ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Wahl des Dämmmaterials, der Hersteller, der Aufwand für Vorarbeiten sowie der Zeitpunkt der Montage.
Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Fertigungstechnik und angewandte Materialforschung (IFAM) aus dem Jahr 2016 ergab, dass ein WDVS mit 15 cm starken Polystyrol-Platten durchschnittlich 170 Euro pro Quadratmeter kostet – inklusive Gerüst und Vorarbeiten.
Die Kosten für eine Fassadensanierung ohne Dämmung liegen mit 77 Euro pro Quadratmeter deutlich niedriger, allerdings entfällt hierbei die Energieeinsparung, die ein WDVS mit sich bringt. Entscheiden Sie sich für eine Fassadendämmung, variieren die Preise je nach System zwischen 110 Euro und 165 Euro pro Quadratmeter. Für ein Mehrfamilienhaus mit 560 m² Fassadenfläche ergeben sich Gesamtkosten zwischen 61.600 Euro und 92.400 Euro, abhängig von den verwendeten Materialien und der Ausführung.
Wer die hohen Investitionskosten reduzieren möchte, kann auf verschiedene staatliche Förderprogramme zurückgreifen, darunter BAFA-Zuschüsse für Einzelmaßnahmen sowie zinsgünstige KfW-Kredite. So lässt sich die finanzielle Belastung senken, während gleichzeitig langfristig Heizkosten eingespart werden.
Förderung für WDVS
Die Installation eines Wärmedämmverbundsystems (WDVS) kann durch verschiedene Förderprogramme finanziell unterstützt werden. Der Staat bietet attraktive Zuschüsse und Kredite, um die Sanierungskosten zu senken und energieeffiziente Maßnahmen zu fördern. Dabei gibt es insbesondere Förderungen für Dämmungen als Einzelmaßnahme sowie zinsgünstige Kredite wie den KfW 261 und KfW 297.
Förderung als Einzelmaßnahme über die BEG
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ermöglicht Zuschüsse für einzelne energetische Sanierungsmaßnahmen – dazu zählt auch die Dämmung der Außenwände mit einem WDVS. Die Förderung erfolgt über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).
- Zuschuss: 15 % der förderfähigen Kosten
- Maximal förderfähige Kosten: 30.000 € pro Wohneinheit
- Mit iSFP: Zusätzlich 5 % Bonus möglich und förderfähige Kosten von 60.000 €
- Maximal: 12.000 € Zuschuss möglich
Ergänzungskredit für Einzelmaßnahmen
Seit 2024 gibt es von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zudem einen Ergänzungskredit von max. 120.000 Euro pro Wohneinheit. Voraussetzung ist die Zusage für einen Zuschuss vom BAFA. Eigentümern mit einem maximalen zu versteuernden Haushaltseinkommen von 90.000 Euro steht ein Zinsvorteil zu.
KfW 261 für Komplett-Sanierungen
Neben der direkten Zuschussförderung gibt es die Möglichkeit, ein WDVS indirekt über einen günstigen Kredit mitzufinanzieren. Der KfW 261 Kredit ist Teil der BEG und richtet sich an Hausbesitzer, die eine umfassende Sanierung zum Effizienzhaus planen.
- Kreditbetrag: Bis zu 150.000 € pro Wohneinheit
- Tilgungszuschuss: Bis zu 45 % Erlass, je nach Effizienzhaus-Stufe
- Maximal: 67.500 € Zuschuss möglich
KfW 297: Kredit für Neubauten
Für effiziente Neubauten bietet die KfW den Kredit 297/298 an. Hierüber kann das WDVS indirekt mitfinanziert werden.
- Maximale Kreditsumme: Bis zu 120.000 € pro Wohneinheit
- Tilgungszuschuss: keiner
Übersicht über alle möglichen Förderungen
Förderprogramm | WDVS-Förderung |
---|---|
BAFA BEG EM (Zuschuss) | 15 % bzw. 20 % (mit iSFP) der förderfähigen Kosten von 30.000 € bzw. 60.000 € (mit iSFP) - also bis zu 12.000 € |
KfW BEG EM (Ergänzungskredit) | Max. 120.000 Euro (pro Wohneinheit) ggf. + Zinsvergünstigung |
KfW 261 (Kredit) | Kredit von bis zu 150.000 € mit Fördersatz/Tilgungszuschuss von bis zu 45 %, max. 67.500 € (pro Wohneinheit) |
KfW 297 (Kredit) | Kredit von bis zu 120.000 € (pro Wohneinheit) |
Um die bestmögliche Förderung zu erhalten, lohnt sich eine frühzeitige Planung mit einem Energieberater, der die Förderfähigkeit prüfen kann. Wenden Sie sich dafür gerne an die RENEWA-Energieberater für ein kostenloses Erstgespräch.
Welche Dicke sollte ein WDVS haben?

Die optimale Dicke eines WDVS hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter das verwendete Dämmmaterial und die gesetzlichen Anforderungen an die Energieeffizienz.
Wir empfehlen eine Dämmstoffdicke von mindestens 14 Zentimetern, um eine ausreichende Wärmedämmung zu gewährleisten. In Passivhäusern oder besonders energieeffizienten Gebäuden kann die Dämmung sogar bis zu 30 Zentimeter betragen. Je nach Region und Gebäudetyp kann eine individuelle Berechnung durch einen Energieberater sinnvoll sein, um die ideale Dämmstärke festzulegen.
Mindestanforderungen
Die technischen Mindestanforderungen für eine Förderung sind höher, als die gesetzlichen Anforderungen aus dem Gebäudeenergiegesetz (GEG 2024). Bei einer Fassadendämmung (mit Wärmedämm-Verbundsystem WDVS oder vorgehängter hinterlüfteter Fassade) gilt laut GEG ein maximaler U-Wert von 0,24 W/(m² K) für die Außenwand. Für die Förderung müssen die Außenwände bei einer Fassadendämmung hingegen einen U-Wert von 0,20 W/(m²K) oder kleiner erreichen.
Welche Dicke sollte der Außenputz auf WDVS haben?
Die Dicke des Außenputzes auf einem WDVS beeinflusst sowohl den Schutz als auch die Optik des Gebäudes. Der Unterputz, der als Armierungsschicht dient, ist meist 3 bis 5 Millimeter dick und sorgt für Stabilität.
Der Oberputz, der das Erscheinungsbild der Fassade bestimmt, hat in der Regel eine Dicke von 1,5 bis 3 Millimetern. In Regionen mit extremen Witterungsverhältnissen kann es sinnvoll sein, einen etwas dickeren Oberputz zu wählen, um die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen.
Amortisation & Wirtschaftlichkeit eines WDVS

Ein WDVS lohnt sich vor allem bei Gebäuden mit hohem Energieverbrauch, da es langfristig die Heizkosten senkt und die Wohnqualität verbessert. Besonders bei Altbauten kann es sinnvoll sein, da hier oft hohe Wärmeverluste über die Außenwände auftreten. Aber auch im Neubau ist ein WDVS eine effiziente Möglichkeit, die Energieeffizienzstandards zu erfüllen.
Besonders wirtschaftlich ist die Installation eines WDVS, wenn die Fassade ohnehin erneuert werden muss. Dann fallen für die zusätzliche Dämmung lediglich Mehrkosten von etwa 33 bis 88 Euro pro Quadratmeter an.
Amortisation eines WDVS: Wann rechnet sich die Investition?
Ein Wärmedämmverbundsystem hat eine Lebensdauer von mindestens 40 Jahren. Die Instandhaltung ist vergleichsweise einfach: Meist reicht es, die Fassade neu zu verputzen. Darüber hinaus lassen sich durch eine solche Dämmung die Heizkosten um bis zu 30 Prozent senken. Das bedeutet, dass sich die Investitionskosten für ein WDVS innerhalb von 11 bis 12 Jahren amortisieren.
Selbst bei einer konservativen Energieeinsparung von 20 Prozent, die der realistische Durchschnittswert für viele Gebäude ist, lohnt sich die Fassadendämmung bereits nach 15 Jahren. Neben der finanziellen Ersparnis trägt eine WDVS-Dämmung zudem zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei und verbessert somit die Ökobilanz eines Hauses.
WDVS erfolgreich umgesetzt mit RENEWA
Ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) kann den Energieverbrauch eines Gebäudes erheblich senken – ein gutes Beispiel dafür ist die Sanierung eines Einfamilienhauses in Hamburg. Familie G. entschied sich für eine umfassende Dämmung der Außenfassade mit einem modernen WDVS, um Heizkosten zu reduzieren und den Wohnkomfort zu verbessern.
Die Installation des Wärmedämmverbundsystems an der Außenwand kostete 26.589 Euro. Davon konnte RENEWA ganze 6.968 Euro als Förderung zurückholen, was die Kosten auf 19.621 Euro senkte. Dabei erhielt die Familie 3.988 Euro Förderung von der KfW und weitere 2.980 Euro von der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB). Da unser Kunde auf nachhaltige Wärmedämmung Wert legte, erhielt er 11 Euro pro Quadratmeter an Zusatzförderung.
Außerdem wurde eine Lüftungsanlage installiert. Insgesamt dauerten die Bauarbeiten etwa acht Wochen.
Durch die Fassadendämmung mit einem 16 cm starken Wärmedämmverbundsystem konnte der U-Wert der Außenwand deutlich verbessert werden. Die Folge: spürbar niedrigere Heizkosten und eine angenehmere Raumtemperatur im Winter wie im Sommer. Gleichzeitig sorgt das WDVS für einen langfristigen Schutz der Bausubstanz.
Mehr über dieses Projekt erfahren Sie hier: Sanierung mit WDVS – Familie G. in Hamburg
Fazit: Ist ein WDVS die richtige Wahl für Sie?
Ein Wärmedämmverbundsystem bietet eine effektive Möglichkeit, die Energieeffizienz eines Hauses zu steigern und langfristig Heizkosten zu senken. Besonders in Zeiten steigender Energiekosten ist eine gute Dämmung ein wichtiger Faktor, um den Wohnkomfort zu erhöhen und den Immobilienwert zu steigern. Trotz der hohen Anfangsinvestition kann sich die Maßnahme durch Einsparungen langfristig rechnen.
Wer sich für ein WDVS entscheidet, sollte sich von einem Experten beraten lassen, um die passende Dämmstoffdicke und das richtige Material für die individuellen Bedürfnisse zu wählen.
Die Experten von RENEWA stehen Ihnen gerne zur Seite und helfen Ihnen bei der Planung und Umsetzung Ihrer energetischen Sanierung.
Zur Autorin: Nina Grimmeiß

Nina Grimmeiß hat Kommunikationswissenschaft studiert und ist seit 2023 bei RENEWA. Sie bereitet komplexe Themen rund um Klimaschutz, erneuerbare Energien und energetische Sanierungen verständlich auf.
Durch den engen Austausch mit unseren Fachexperten liefert sie fundiertes Wissen, um Leserinnen und Leser für nachhaltige Energielösungen für den Gebäudesektor zu gewinnen. Hier gelangen Sie zu Ninas LinkedIn Profil.