KfW 40: Förderung und Anforderungen
Ein KfW-Effizienzhaus 40 muss strenge Vorgaben für den Energieverbrauch und die Wärmedämmung erfüllen. Für die Förderung solcher Häuser können Sie zinsgünstige Kredite erhalten. So sparen Sie langfristig Energiekosten und tragen zum Umweltschutz bei, wobei Sie gleichzeitig finanzielle Unterstützung für den Bau oder die Sanierung bekommen.
Was genau ein KfW 40 Effizienzhaus ist, welche Anforderungen es gibt und wie Sie diesen gerecht werden, lesen Sie im folgenden Artikel. Außerdem zeigen wir Ihnen Kosten auf und stellen Ihnen Fördermöglichkeiten vor.
Das Wichtigste im Überblick
- Energieeffizienz: KfW 40 Häuser verbrauchen nur 40 % der Energie eines Referenzgebäudes
- Erneuerbare Energien: Mindestens 65 % der Energie muss aus erneuerbaren Quellen stammen
- Förderung: Es stehen zinsgünstige Darlehen mit Tilgungszuschüssen je nach Effizienzhaus-Stufe zur Verfügung
- Expertenpflicht: Um Förderung zu erhalten, ist ein Energieeffizienz-Experte für Planung und Baubegleitung zwingend nötig
Was ist ein Effizienzhaus 40?
Effizienzhäuser sind Gebäude, die sich durch eine effiziente Heizung und einen geringen CO2-Ausstoß auszeichnen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ordnet Effizienzhäuser in verschiedene Stufen ein (40, 40 plus, 55 usw.). Als Vergleichsbasis dient ein im Gebäudeenergiegesetz (GEG) definiertes Referenzgebäude mit der Kennziffer 100. Dabei gilt: Je niedriger die Zahl, desto weniger Primärenergie wird verbraucht.
Beim KfW-Effizienzhaus 40, kurz KfW 40, handelt es sich um das Gebäude mit dem höchsten Gebäudestandard, welches dementsprechend besser ist als KfW 55, KfW 70 und KfW 85. Die Kriterien, die ein Effizienzhaus auszeichnen, sind:
- Primärenergiebedarf: Energiemenge, die erforderlich ist, um den gesamten Energiebedarf einer Immobilie zu decken
- Transmissionswärmeverlust: Energiemenge, die bei einer beheizten Immobilie nach außen verloren geht
Im Fall des KfW 40 Hauses gibt die Kennzahl 40 an, dass das Effizienzhaus nur 40 Prozent der Primärenergie des Referenzgebäudes verbraucht. Der Wärmeverlust darf höchstens 55 Prozent des Referenzgebäudes betragen. Der bauliche Wärmeschutz ist somit um 45 Prozent besser.
Ein Effizienzhaus 40 hat zwei weitere Unterklassen, bei deren Erreichen Sie noch mehr Förderung erhalten können. Diese stellen wir Ihnen im Folgenden vor.
KfW 40 EE: Effizienzhaus 40 Erneuerbare-Energien-Klasse (EE)
Das Erreichen der EE-Klasse spielt für die Neubauförderung keine Rolle, da diese hier schon Standard ist. Für die Förderung von Sanierungen allerdings schon.
Bei einem Effizienzhaus 40 EE handelt es sich um ein Bestandsgebäude, das nach einer energetischen Komplettsanierung eine neue Heizung enthält, die mit mindestens 65 % erneuerbaren Energien betrieben wird oder bei dem mindestens 65 % des Energiebedarfs über die Rückgewinnung von Abwärme erzeugt wird. Außerdem muss eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung eingebaut sein.
KfW 40 NH: Effizienzhaus 40 Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG)
Die Nachhaltigkeits-Klasse ist relevant für die Förderung von Neubauten sowie Komplettsanierungen, da bei Erreichen der NH-Klasse mehr Förderung zur Verfügung steht. Voraussetzung für die Nachhaltigkeits-Klasse (NH-Klasse) ist die Erfüllung der Vorgaben des Qualitätssiegels „Nachhaltiges Gebäude”. Dafür darf Ihr Haus nur eine begrenzte Menge an Treibhausgasen im Lebenszyklus ausstoßen – der Grenzwert liegt bei 24 kg CO2 Äqu./(m² a).
Effizienzhaus 40 Plus
Den früheren Effizienzhaus 40 Plus Standard gibt es hingegen nicht mehr. Dieser enthielt höhere Anforderungen an die Haustechnik. Mittlerweile ist er im BEG-Neubau aber nicht mehr enthalten.
Anforderungen an ein KfW 40
Damit ein Neubau oder ein Bestandsbau, das zum Effizienzhaus saniert wird, die Messwerte für ein Effizienzhaus 40 erfüllt, muss dieser bestimmte Anforderungen erfüllen. So muss der Primärenergiebedarf gegenüber dem GEG-Referenzgebäude um 60 Prozent reduziert werden. Der Transmissionswärmeverlust um 55 Prozent. Bei Neubauten wird nur noch ein Effizienzhaus mit einem Mindestanteil von 65 Prozent an erneuerbaren Energien gefördert.
Kennwert | Grenzwert |
---|---|
Primärenergiebedarf | 40 % des Referenzgebäudes nach GEG |
Transmissionswärmeverlust | 55 % des Referenzgebäudes nach GEG |
Weitere Anforderungen |
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Wie erreiche ich ein KfW 40 Haus?
Es gibt kein Standard-Paket, durch das sich die Anforderungen an ein KfW Effizienzhaus 40 erfüllen lassen. In der Regel lässt sich ein geringer Energieverbrauch für ein KfW Effizienzhaus 40 jedoch mit diesen Maßnahmen erzielen:
- Sehr gute Wärmedämmung der Gebäudehülle (Außenwände, Dach, Bodenplatte)
- Dreischeiben-Wärmeschutzverglasung der Türen und Fenster, u.U. mit wärmedämmenden Fensterrahmen
- Luftdichte Gebäudehülle
- Verringerung von Wärmebrücken
Außerdem müssen im Neubau erneuerbare Energien für die Warmwasserversorgung und die Heizung eingebunden werden. Wärmeerzeuger auf der Basis von fossilen Brennstoffen (Heizöl oder Erdgas) und Hybridlösungen sind nicht förderfähig.
Für die Beantragung der Förderung müssen Bauherren einen dafür zugelassenen Energieberater einbinden. Der ist auf der Energieeffizienz-Experten-Liste des Bundes zu finden.
KfW 40: Förderung im Überblick
Wer diese Kriterien an ein KfW 40 erreicht, erhält eine KfW-Förderung. Diese gibt es für:
- Komplettsanierung eines Bestandsgebäudes zum Effizienzhaus 40
- Neubau eines Effizienzhaus 40
Die KfW 40 Förderung gibt es in Form von Darlehen, die – je nachdem, ob es sich um einen Neu- oder sanierten Altbau handelt – teilweise mit Tilgungszuschüssen ausgestattet sind. Erhältlich sind die Mittel über folgende KfW-Programme:
Effizienzhausstufe | Sanierung | Neubau |
---|---|---|
Effizienzhaus 40 | KfW 261 | - |
Effizienzhaus 40 EE | KfW 261 | - |
Effizienzhaus 40 Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude | - | KfW 297, 298 |
KfW 40 Förderung Altbau (KfW 261)
Wenn Sie einen Altbau zu einem KfW 40 Haus sanieren, können Sie einen Förderkredit von bis zu 120.000 Euro erhalten. Wenn Sie zusätzlich die Kriterien für die Erneuerbare-Energien-Klasse oder die Nachhaltigkeits-Klasse erreichen, steigt die Kredithöhe auf 150.000 Euro.
Außerdem erhalten Sie einen Tilgungszuschuss in Höhe von bis zu 45 Prozent der Kreditsumme. Das entspricht bis zu 67.500 Euro pro Wohneinheit. Der Tilgungszuschuss steigt, wenn Sie ein Worst Performing Building sanieren oder Sie ihr Haus im Rahmen einer seriellen Sanierung erneuern.
Effizienzhaus | Maximale Kredithöhe je Wohneinheit |
---|---|
Effizienzhaus 40 | 120.000 € mit 20 % Tigungszuschuss |
Effizienzhaus 40 Erneuerbare-Energien-Klasse | 150.000 € mit 25 % Tilgungszuschuss |
Effizienzhaus 40 Nachhaltigkeits-Klasse | 150.000 € mit 25 % Tilgungszuschuss |
Effizienzhaus 40 - WPB* | + 10 % Tilgungszuschuss |
Effizienzhaus 40 - SERSAN** | + 15 % Tilgungszuschuss |
*"Worst Performing Building": Für die Sanierung eines „Worst Performing Buildings“ (WPB) erhalten Sie 10 % Extra-Tilgungszuschuss. Ein „Worst Performing Building" ist ein Gebäude, das hinsichtlich des energetischen Sanierungszustands zu den schlechtesten 25 % in Deutschland gehört. **Für eine serielle Sanierung (das heißt, Sie verwenden vorgefertigte Bauelemente für Fassade und gegebenenfalls Dach) erhalten Sie 15 % Extra-Tilgungszuschuss.
Die offizielle KfW-Produktinfo
Diese übersichtliche Zusammenfassung der KfW hilft Ihnen dabei, Ihre Fördermittelbeantragung optimal zu gestalten.
KfW 40 Förderung Neubau (KfW 297/298)
Für einen Neubau gelten strengere Anforderungen als für ein bestehendes Gebäude. Hier können Sie je nach erreichter Stufe zwischen 100.000 Euro und 150.000 Euro.
Effizienzhaus | Maximale Kredithöhe je Wohneinheit |
---|---|
Effizienzhaus 40 | keine |
Effizienzhaus 40 klimafreundliches Wohngebäude* | 100.000 € |
Effizienzhaus 40 Nachhaltigkeits-Klasse mit QNG** | 150.000 € |
*Stößt in seinem Lebenszyklus so wenig CO2 aus, dass die Anforderung an Treibhausgasemissionen des Qualitätssiegels „Nachhaltiges Gebäude Plus“ erfüllt werden, nicht mit Öl, Gas oder Biomasse beheizt; **Erfüllt Anforderungen des Qualitätssiegels „Nachhaltiges Gebäude Plus“ (QNG-PLUS) oder des Qualitätssiegels „Nachhaltiges Gebäude Premium (QNG-PREMIUM)“, bestätigt durch ein Nachhaltigkeitszertifikat, nicht mit Öl, Gas oder Biomasse beheizt
KfW 40: Förderung beantragen in 4 Schritten
Ob für eine Sanierung zum Effizienzhaus 40 (KfW 261) oder einen Neubau des KfW 40 (KfW 297) – den Kredit beantragen Sie auf die gleiche Weise. In vier einfachen Schritten gelangen Sie an Ihre Förderung.
Übrigens: RENEWA findet stets die beste Förderung für Ihr Vorhaben. Unsere RENEWA-Energieberater stehen Ihnen zur Seite und übernehmen auch die Beantragung der Förderung.
- Energieberater beauftragen: Ein Energieeffizienz-Experte bzw. Berater für Nachhaltigkeit ist Pflicht für die Planung und Baubegleitung
- Finanzierungspartner finden und Kredit beantragen: Ein Finanzierungspartner kann Ihre Bank sein oder auch ein Finanzvermittler. Planen Sie die Finanzierung inklusive der Bau- oder Sanierungskosten und ggf. die Kosten für die Baubegleitung. Der Finanzierungspartner reicht Ihren Kreditantrag bei der KfW ein.
- Kreditvertrag abschließen und starten: Nach positiver Prüfung erhalten Sie die Zusage der KfW für die Förderung. Erst danach sollten Sie mit dem Bau oder der Sanierung beginnen und entsprechende Liefer- und Leistungsverträge abschließen. Anschließend können Sie auch den Kreditvertrag mit Ihrem Finanzierungspartner unterzeichnen.
- Bestätigung einreichen: Nach Abschluss des Bau- oder Sanierungsvorhabens erstellt Ihr Energieeffizienz-Experte die „Bestätigung nach Durchführung“ (BnD). Reichen Sie diese bei Ihrem Finanzierungspartner ein, um den Förderprozess abzuschließen und ggf. Tilgungszuschüsse zu erhalten.
Fazit: Lohnt sich ein Effizienzhaus 40?
Wenn Sie in ein Effizienzhaus 40 investieren, müssen Sie sich in Zukunft um Energiepreissteigerungen kaum mehr Sorgen machen. Denn die Gebäude sind so sparsam, dass sie kaum Energie verbrauchen. So schonen Sie die Umwelt und den eigenen Geldbeutel. Einziger Nachteil sind die Kosten. Denn ein KfW 40 Haus bringt hohe Anforderungen an die Bauausführung mit sich.
Damit Sie die Anforderungen einhalten und Förderungen optimal ausschöpfen, ist ein Energieberater unverzichtbar. Er hilft bei der Planung, stellt sicher, dass alle Kriterien erfüllt werden, und begleitet den gesamten Bauprozess. Für eine professionelle Beratung und Unterstützung, wenden Sie sich gerne an die Energieberater von RENEWA, die Ihnen mit Expertenwissen zur Seite stehen und Sie bei der Beantragung der Fördermittel begleiten.
FAQs
Was ist ein KfW 40 Effizienzhaus?
Welche Fördermöglichkeiten gibt es für KfW 40 Häuser?
Brauche ich einen Energieberater für die KfW-Förderung?
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden, um ein KfW 40 Haus zu bauen?
Wie hoch sind die Mehrkosten für ein KfW 40 Effizienzhaus?