Was ist ein Grundriss – und warum ist er für Ihre Sanierung so wichtig?

Für eine fachgerechte energetische Sanierung benötigen wir möglichst präzise Unterlagen Ihres Gebäudes. Im Mittelpunkt steht dabei der Grundriss.
Wir erklären Ihnen, was ein Grundriss ist, welche weiteren Planunterlagen es gibt und warum sie für unsere Arbeit – und damit auch für den Erfolg Ihrer Sanierung – so wichtig sind. Zusätzlich zeigen wir Ihnen konkrete Beispiele aus einem echten Projekt.
Denn nur mit einem Grundriss können unsere Energieexperten von RENEWA Ihr Sanierungskonzept erstellen – maßgeschneidert auf Ihr Gebäude.
Was ist ein Grundriss?

Ein Grundriss ist eine technische Zeichnung, die Ihr Gebäude in der Draufsicht zeigt – sozusagen ein Blick in das Haus, als würde man das Dach abnehmen. Er bildet die Raumaufteilung eines Geschosses ab und enthält wichtige Details wie Wandstärken, Fenster- und Türmaße sowie Raumbezeichnungen. Im Idealfall ist er maßstabsgetreu (z. B. 1:100) und alle Räume sind klar benannt. Auch Treppenverläufe, Dachschrägen oder Erker sollten ersichtlich sein.
Gute Unterlagen – dazu gehört auch ein Grundriss – helfen uns dabei, den Aufwand auf der Baustelle zu reduzieren und viele Berechnungen – wie etwa die Heizlast – schon im Vorfeld effizient durchzuführen. Gegebenenfalls kann dadurch sogar der Vor-Ort-Termin bei uns entfallen.
Grundrisse verstehen
Grundrisse wirken auf den ersten Blick oft kompliziert. Damit Sie wissen, was sich hinter den Linien und Symbolen verbirgt, zeigen wir Ihnen ein paar typische Beispiele und erklären, worauf Sie achten sollten.
Grundriss eines Erdgeschosses

Grundriss eines Kellergeschosses

Grundriss eines Dachgeschosses

Welche weiteren Pläne sind wichtig?
Neben dem Grundriss gibt es weitere wichtige Pläne – den Schnitt, Ansichten und die Baubeschreibung. Im Folgenden zeigen wir Ihnen Beispiele.
Beispiel für einen Schnitt
Die Schnittzeichnung zeigt das Haus im Querschnitt von der Seite. Sie hilft uns dabei, Raumhöhen, Dachneigung, Kniestockhöhe und die Lage der einzelnen Geschosse zueinander zu verstehen. Auch die Konstruktion von Dachflächen, die Höhe von Gauben oder eventuelle Abseiten – also die niedrigen Bereiche unter Dachschrägen – lassen sich daraus ablesen.
Besonders bei Dämmmaßnahmen oder Heizlastberechnungen sind diese Angaben entscheidend.

Beispiel für eine Ansicht
Die Ansichten zeigen das Gebäude von außen – also die Vorder-, Rück- und Seitenansicht. Diese Zeichnungen sind wichtig, um Fensterpositionen, Dachaufbauten, Fassadenstruktur und Nachbarbebauung einzuschätzen. Auch Förderstellen wie KfW oder BAFA verlangen häufig die Außenansichten eines Gebäudes.

Beispiel für eine Baubeschreibung
Eine weitere wichtige Unterlage ist die Baubeschreibung. Im Gegensatz zu Grundrissen oder Schnitten handelt es sich hierbei um ein schriftliches Dokument, das z. B. Wandaufbauten, Dämmmaterialien oder Baujahre exakt beschreibt.




Was wir brauchen
Im Idealfall liegen uns alle drei Planarten vor – also Grundriss, Schnittzeichnung und Ansichten.
Mindestens benötigen wir aber einen vollständigen Grundriss, da er für nahezu alle Berechnungen unverzichtbar ist.
Für welche Berechnungsdienstleistungen benötigen wir einen Grundriss?
Ein vollständiger Grundriss ist die Grundlage für viele technische Berechnungen im Rahmen Ihrer Sanierung. Ohne diese Informationen können bestimmte Leistungen nicht oder nur stark verzögert durchgeführt werden.
Zu den typischen Berechnungsdienstleistungen gehören:
- Heizlastberechnung (HLB)
- Hydraulischer Abgleich / Heizkörpercheck
- Energieausweis: nur eingeschränkt notwendig (einzelne Infos können fehlen)
- Individueller Sanierungsfahrplan (iSFP): nur eingeschränkt notwendig (einzelne Infos können fehlen
→ Für all diese Leistungen müssen bestimmte Werte direkt im Grundriss enthalten sein.
Praxisbeispiel: Heizlastberechnung
Wie Sie sehen, können wir viele Leistungen nur durchführen, wenn uns der Grundriss und alle nötigen Informationen vorliegen.
Welche Angaben für eine energetische Berechnung nötig sein können, zeigen wir Ihnen einmal am Beispiel der Heizlastberechnung:
- Die Anzahl der Geschosse und deren jeweilige Höhen
- Position, Größe und Art von Fenstern und Außentüren
- Dicke und Aufbau von Außen- und Innenwänden
- Raumbezeichnung und Raumnutzung (z. B. beheizt/unbeheizt)
- Dachform, Neigung, Gauben, Dachfenster
- Lage und Beschaffenheit angrenzender Gebäude
- Höhenunterschiede im Gelände
Viele dieser Informationen entnehmen wir direkt aus dem Grundriss, der Schnittzeichnung oder der Ansicht. Wenn Änderungen – z. B. durch Umbauten – vorgenommen wurden, müssen diese unbedingt im Plan vermerkt sein. Nur dann können wir sie in unseren Berechnungen berücksichtigen.
Außerdem ist eine Baubeschreibung hier sehr sinnvoll.
Woher bekomme ich Grundrisse?
Grundrisse, Schnitte und Ansichten erhalten Sie am einfachsten über das zuständige Bauamt. Dort sind häufig noch Pläne aus damaligen Bauanträgen archiviert. Beachten Sie jedoch, dass Änderungen im Innenraum, die nicht genehmigungspflichtig waren, möglicherweise nicht in den Unterlagen erfasst sind und diese daher vom aktuellen Zustand abweichen können.
Unser Tipp: Je früher Sie sich beim Bauamt um Ihre Unterlagen kümmern, desto besser. Nicht nur wir als Sanierungspartner benötigen diese Informationen – z. B. für Förderanträge oder technische Berechnungen –, sondern auch andere Stellen wie Behörden oder Versicherungen.
Wenn Sie alte Grundrisse besitzen, lohnt es sich häufig, diese überprüfen oder professionell überarbeiten zu lassen – denn viele ältere Pläne sind unvollständig, ungenau oder schwer lesbar.
Falls Sie unsicher sind, wie Sie an Ihre Pläne gelangen, unterstützen wir Sie gerne.
Was tun, wenn kein Grundriss vorhanden ist?
Sollten keine geeigneten Unterlagen vorhanden sein, macht es Sinn, sich einen neuen Grundriss erstellen zu lassen – was insbesondere bei umfangreicheren Sanierungen sinnvoll sein kann. Das ist jedoch zeit- und kostenintensiver und kann unter Umständen zu Verzögerungen im Projektablauf führen.
Unser Fazit

Ein vollständiger und gut lesbarer Grundriss beschleunigt die Planung, erhöht die Qualität unserer Berechnungen und spart Ihnen Aufwand, Nachfragen und im besten Fall auch Kosten. Schnittzeichnungen und Ansichten liefern zusätzlich wichtige Informationen, insbesondere bei komplexeren Bauteilen oder Förderanträgen.
Für viele unserer Dienstleistungen ist ein Grundriss sogar die Grundvoraussetzung – ohne ihn können wir zentrale Berechnungen nicht durchgeführen.
Wenn Sie Hilfe bei der Beschaffung oder Beurteilung Ihrer Pläne benötigen, wenden Sie sich jederzeit an Ihren RENEWA-Berater. Gemeinsam finden wir die beste Lösung für Ihr Projekt – ob mit vorhandenen Unterlagen oder bei der Erstellung neuer Pläne.
Zur Autorin: Nina Grimmeiß

Nina Grimmeiß hat Kommunikationswissenschaft studiert und ist seit 2023 bei RENEWA. Sie bereitet komplexe Themen rund um Klimaschutz, erneuerbare Energien und energetische Sanierungen verständlich auf.
Durch den engen Austausch mit unseren Fachexperten liefert sie fundiertes Wissen, um Leserinnen und Leser für nachhaltige Energielösungen für den Gebäudesektor zu gewinnen. Hier gelangen Sie zu Ninas LinkedIn Profil.